Die keramischen Objekte von Angelika Jansen stehen formal in der Tradition der Gebrauchskeramik. Seit etwa 15 Jahren experimentiert die Keramikerin mit Formen, in denen sie sich an die klassische Gestaltung von Gefäßen anlehnt, deren typischen Gebrauchscharakter sie jedoch weitgehend ignoriert. Es entstehen Gefäßobjekte mit Namen wie Dose, Kumme, Kapsel, Bezeichnungen, die die ursprüngliche Funktionen assoziiert, aber auch solche, die sie Zweispitzform oder Fruchtform nennt als Mittler zwischen Funktion und Objekt sowie Stelen, die sich jeder Funktion verweigern. Hochästhetisch und elegant sind diese künstlerisch autonomen Formen, die auf der Drehscheibe entwickelt werden oder in der Daumenschalentechnik, bei der geformte Hohlkörper luftdicht geschlossen und dann mit einem Holz geschlagen werden. Während dieses Vorgangs verformen sich die Körper, fallen aber nicht in sich zusammen. Basis aller Gefäßobjekte sind meist geometrische Formen wie die Kugel, das Quadrat oder das Rechteck. Alle Objekte sprechen formal eine klare, reduzierte Sprache, die die Oberflächen-bearbeitung umso mehr zur Geltung bringen.
Die uralte japanisch-koreanische Technik des Raku-Brandes verhilft Jansen dazu, ihren geformten Ideen eine adäquate Oberfläche zu verleihen. Raku ist ein Rauchbrand, der auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden kann.